EGLI - Nockenwellen
zu Ducati 750 / 900SS Zahnriemenmotoren

Entwicklung eigener Nockenprofile

Vorgedrehte Rohlinge / fertig bearbeitete und nitrierte Nockenwelle

Nachdem sich nach den ersten Rennerfolgen das Potential meiner Zylinderköpfe mit geänderten Ventilwinkeln bestätigte, drängte sich die Idee dafür passende Nockenwellen anzufertigen immer mehr auf. Die Verbesserungen gegenüber käuflichen Produkten sind erheblich und rechtfertigen den immensen Aufwand in der Konstruktion. In erster Linie wurde die Ventilerhebungskurve entsprechend der erweiterten Möglichkeiten im modifizierten Brennraum hinsichtlich Ventilhübe und Ventilüberschneidung angepasst. Dabei war es wichtig, dass die Erhebungskurven symmetrisch bleiben. Asymmetrische Erhebungskurven, wie sie bei allen anderen Tuningwellen gängig sind, stellen einen schlechten Kompromiss dar, bei dem extreme Ventilhübe (13mm) mit verzerrten Steuerzeiten erkauft werden. In der Praxis bedeutet dies, dass der liegende Zylinder mit anderen Steuerzeiten läuft als der stehende und somit eine andere Charakteristik aufweist.
Mit Egli-Nockenwellen ziehen beide Töpfe am selben Strick.

Ventilerhebungsdiagramm

Das zweite grosse Plus meiner Nockenwellen sind die wesentlich reduzierten mechanischen Belastungen im Ventiltrieb. Bekannte Ducati 2V Probleme wie Ausleiern der Ventilführungen und Brechen der Drahthalbringe am Ventilschaft sowie Ausbrechen der Hartchromschicht am Kipphebel sind weitgehend entschärft und somit im grünen Bereich. Dies wird erreicht durch ein computerberechnetes Nockenprofil nach der Theorie von Bensinger/Kurz welches das Ventil möglichst Ruckfrei beschleunigt und wieder sanft auf seinem Sitz abstellt.
Ebenfalls wichtig ist die richtige Dimensionierung der Nockengrundkreise, welche die Kipphebelnullagen bestimmen und somit die kinematischen Verhältnisse zwischen Kipphebel und Ventil beeinflussen.
Mit Egli-Nockenwellen Ist das seitliche Wegschwenken des Schliesserhebels von der Ventilachse auf ein Minimum reduziert, was sich positiv auf den Verschleiss der Ventilführung auswirkt.

Ventilerhebung über Ventilgeschwindikeit und -beschleunigung

Bei den eigentlichen Steuerzeiten konnte ich leider das Rad nicht neu erfinden. Die gegebenen geometrischen Verhältnisse im Ducati 2V Kopf lassen einem zu wenig Spielraum um eine wirklich "böse Nocke" zu realisieren.
Unter Berücksichtigung thermodynamischer Gesetze und gängigen Erfahrungswerten bezüglich Steuerzeiten, Ventilhüben und Spreizung blieb letztendlich eine Lösung übrig welche allen Anforderungen gerecht wurde. Trotzdem haben erste Prüfstandtests eine deutliche Steigerung der Leistung und des Drehmoments ergeben.
Egli-Nockenwellen werden aus hochwertigem Nitrierstahl gefertigt. Die Nockenkonturen sind CAM / CNC-Gefräst und die Lagersitze präzisionsrundgeschliffen.
Egli-Nockenwellen können an spezielle Anforderungen angepasst und mit vertretbarem Aufwand gefertigt werden
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Technische Daten Profil D9E-12:

Ventilhübe: Ein 12,5mm / Aus 11,5mm

Nockenmitten in °KW: Ein 106° / Aus 106°

Spreizung in °NW: 106°

Steuerzeiten in °KW inkl. Rampen:

Aö 116° vor UT
As 84° nach OT
Eö 98° vor OT
Es 130° nach UT

Steuerzeiten in °KW bei 1mm Ventilhub:

Aö 52° vor UT
As 20° nach OT
Eö 32° vor OT
Es 64° nach UT

Reparatur eingelaufener Nockenwellen / Kopieren bestehender Nockenwellen

Auf meiner selbstgebauten Nockenkopierschleifmaschine bin ich in der Lage bestehende Nockenprofile exakt zu duplizieren. Dies erlaubt mir verschlissene Nocken mit einem speziellen Schweissgut aufzutragen und danach das Profil per Kopierschleifen wieder herzustellen. Nach dem selben Prinzip kann ich mir, unabhängig von externen Bearbeitungsschritten, Versuchs- oder Vorseriennocken anfertigen oder eine beliebige Nockenwelle mit vernünftigem Aufwand und ausreichender Genauigkeit vervielfältigen.